Debattenbeiträge statt Werbebotschaften

Wer derzeit Unternehmens- und Wirtschaftsnachrichten liest, bekommt vor allem zwei Botschaften: Klagen über die eigene Situation oder plumpes Werben für die eigenen Produkte und Dienstleistungen. Das Klagen mag durchaus angebracht sein. Unbestritten sind die derzeitigen Rahmenbedingungen für Unternehmen eher negativ. Und Werben erscheint notwendig, denn Unternehmen haben seit Jahren eingeimpft bekommen, dass nur existiert, was auch wahrgenommen wird. Die Währung dieser Wahrnehmung sind Reichweiten, Klicks und Likes, insbesondere in den sogenannten sozialen Netzwerken.

Mehr Mut zur eigenen Meinung

An hohe Steuern, bürokratischen Aufwand und Kummer mit der Politik sind Unternehmer grundsätzlich gewöhnt. Seit Jahren klagt „die Wirtschaft“ über Missstände, moniert immer neue Gesetze und Regelungen zu ihren Lasten. Vielfach sind diese Klagen berechtigt. Eine ganze Klageindustrie aus Verbänden, Think Tanks, Lobbygruppen und Public-Affairs-Agenturen hat sich deswegen etabliert. Das Beschweren wird dabei ebenso arbeitsteilig betrieben wie Service- und Produktionsprozesse. Viele Unternehmen haben selbst das Wehklagen über das, was ihnen politisch und gesellschaftlich widerfährt, an solche Akteure delegiert. Böse Zungen nennen es Lobbyismus, wohlmeinende Interessenvertretung.

Verkaufen ist unsexy

Geld ist niemals das Ziel, sondern immer nur das Ergebnis. Im Kern erfolgreicher Marken stehen Begriffe wie Intensität, Freude oder Enthusiasmus, nicht aber „Geld verdienen“, „reich werden“ oder „Umsatzwachstum“. Das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass im Kern einer Marke der ultimative Kundennutzen steht, das Versprechen, das ein Unternehmen gegenüber seinen Kunden einlöst. Im Markenkern steht somit die Perspektive des Kunden, die des Käufers, nicht die des Verkäufers.

Wir digitalisieren uns arm

Die Digitalisierung ist das Megathema der deutschen Wirtschaft. Sie wird als Lösung für alle Probleme verstanden, mit denen Unternehmen derzeit zu kämpfen haben: Arbeitskräftemangel, steigende Kosten, komplexe vernetzte Prozesse. Und tatsächlich haben digital gesteuerte Automatismen auch Vorteile – zumindest für die Unternehmen.

So manche Digitalisierung macht „Service-arm“

Wer in den letzten Wochen ein bekanntes Fast- Food-Restaurant besucht hat, wird eine „Innovation“ bemerkt haben. Der gesamte Auswahl- und Bestellprozess findet nun über Terminals statt. Ohne Zwiebeln, Currysauce oder Ketchup, die Variante mit extra Jalapeños und die Auswahl des Spielzeugs in der Juniortüte, all das lässt sich am Touchpad entscheiden. Doch wer profitiert von dieser „Innovation“?

Premium geht anders: Das Analoge hat eine Zukunft

Termine platzen, nicht selten kurzfristig. Absprachen werden nicht eingehalten, Versprechen gebrochen. Der Handschlag gilt kaum noch etwas. Die Zuverlässigkeit nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern und Lieferanten als auch gegenüber den Kunden. Die deutsche Wirtschaft hat ein Commitment-Problem. Viele Unternehmer werden dies bestätigen. Die ehemals „deutschen Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin zählen nur mehr wenig.

Der Shitstorm lauert überall

Wer sich in den sogenannten sozialen Medien umsieht, wird sehr schnell feststellen, dass eine neue Debattenkultur Einzug gehalten hat. Gleiches gilt für Bewertungsportale. Hotelzimmer, Speisen, Dienstleistungen, alles ist entweder supertoll, umwerfend und in schillernden Farben gezeichnet oder aber maximal verabscheuungswürdig, betrügerisch oder gar unmöglich. Schwarz oder weiß, Grautöne und sachliche Begründungen für die eigene Bewertungen gibt es kaum noch.

Premium geht anders: Das Analoge hat eine Zukunft

Termine platzen, nicht selten kurzfristig. Absprachen werden nicht eingehalten, Versprechen gebrochen. Der Handschlag gilt kaum noch etwas. Die Zuverlässigkeit nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern und Lieferanten als auch gegenüber den Kunden. Die deutsche Wirtschaft hat ein Commitment-Problem. Viele Unternehmer werden dies bestätigen. Die ehemals „deutschen Tugenden“ Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin zählen nur mehr wenig.

Konsequente Marken sind krisenfester

Wer in diesen Tagen sein Mobiltelefon benutzt, und sei es nur, um die neuesten Nachrichten zu lesen, der wird mit Werbung überschüttet. In keiner noch so seriösen App bleibt der Nutzer verschont von blinkenden Werbeversprechen. Der Konsument ist daran gewöhnt, dass ihm Produkte angezeigt werden, die er im Geschäft kaufen oder digital downloaden kann.

Reduktion heißt, sich auf sich selbst zu besinnen

Unternehmen sehen sich derzeit mit einer Vielzahl von Krisen gleichzeitig konfrontiert. Und eine Rückkehr zum Wachstum ist keineswegs garantiert. Downsizing verspricht dagegen ein reicheres Leben mit weniger Kunden und minimaler Komplexität.